Ralf Rott trainiert seit dieser Saison die zweite Mannschaft von Germania Ober-Roden in der Kreisoberliga. Dass es nach nur acht Spielen erneut zu einer langen Corona-Pause kam, ist für das Germania-Urgestein und seine Spieler auch mit Blick auf den starken achten Tabellenplatz ärgerlich.
Nach 8 Spielen fast so viele Punkte wie letztes Jahr nach 18
„Es scharren alle mit den Hufen“, meinte Ralf Rott, der im Sommer die Nachfolge von Johannes Peters angetreten hatte, bereits Anfang Februar mit Blick auf seine Mannschaft und die nun schon wieder seit dem 11. Oktober andauernde Zwangspause. „Wir haben uns das alles etwas kürzer vorgestellt.“ Unter anderem über den WhatsApp-Mannschaftschat hält man Kontakt. Die Spieler halten sich mit Läufen fit, posten auch mal das ein oder andere Video von ihrem Trainingseinheiten. Ersetzen kann dies das Mannschaftstraining natürlich nicht mal ansatzweise. Nur allzu gerne würden die Spieler möglichst bald auf dem Platz den guten Eindruck bestätigen, den sie im September und Oktober hinterlassen hatten. Mit 14 Punkten aus acht Spielen hat die zweite Germania-Mannschaft derzeit gerade einmal zwei Zähler weniger auf dem Konto als in der Vorsaison beim Abbruch nach 18 Spieltagen.
Über 900 Mal im Germania-Tor
Ralf Rott kam im Sommer bei der Germania neu ins Amt des Zweitmannschaftstrainers. Wobei die Bezeichnung „Neuling“ bei der Verbindung Ralf Rott und Germania Ober-Roden wohl unpassender kaum sein könnte. Schließlich stand Rott in seiner aktiven Zeit über 900 Mal im Germania-Tor. In den vielen Jahren war der 59-Jährige auch dreimal Spielertrainer der ersten Mannschaft. Zweimal kurz interimsweise, einmal über einen etwas längeren Zeitraum. In dieser Phase verpasste die Germania 1999 in der Relegation knapp den Aufstieg in die Oberliga Hessen. In seine lange Spielerzeit fällt auch der Landesliga-Aufstieg 1992. Positive Erinnerungen hat Rott auch an seine dreijährige Trainertätigkeit in der Gruppenliga beim TSV Langstadt und die acht Jahre beim FSV Groß-Zimmern, mit dem er 2007 als A-Liga-Meister in die Kreisoberliga aufstieg.
Fünf Jahre A-Junioren-Trainer
Auch wenn Rott die zweite Mannschaft der Germania erst im vergangenen Sommer übernommen hat, trainierte er den Großteil seiner Mannschaft bereits in den Jahren zuvor. Was daran liegt, dass er nach seiner Rückkehr an die Frankfurter Straße von 2015 fünf Jahre lang als A-Junioren-Trainer fungierte. „Das waren tolle Jahre“, meint Rott mit Blick auf drei Meisterschaften und zwei Pokalsiege. Die meisten Spieler des aktuellen KOL-Teams kamen in den vergangenen beiden Jahren aus der Jugend heraus. Die Routiniers Tim Eggen, Maurice Gotta, Ayk Sahinyan, Marvin Bromberger und Timo Shirmohammadi vervollständigen den Kader.
Erstmannschaftstrainer im Sturm
Ralf Rott ist froh, dass er über einen großen Kader verfügt. „Wir haben alle Positionen doppelt besetzt, außer Mittelstürmer.“ Da kam im Herbst Erstmannschaftstrainer Fabian Bäcker ins Spiel. Wenn es zeitlich passte, beispielsweise die erste Mannschaft ihr Heimspiel nach dem KOL-Team bestritt, dann lief der Ex-Profi für die zweite Mannschaft auf. „Das ist auch Ansporn für die Jungen, da werden die Ohren gespitzt, wenn der Trainer der ersten Mannschaft mitspielt“, so Rott, der die gute Zusammenarbeit mit Fabian Bäcker, der bis zum Saisonende als Trainer an Regionalligist Bayern Alzenau "ausgeliehen" ist, lobt.
Bereits sieben Falk-Tore
Es sei super zu sehen, wie sich die jungen Spieler entwickeln, meint Rott, der wie schon bei den A-Junioren mit Betreuer Gregor Metz zusammenarbeitet. Das junge Team musste zum Saisonstart eine 0:3-Niederlage gegen Aufsteiger Mosbach/Radheim hinnehmen, feierte im weiteren Saisonverlauf aber vier Siege und verlor bei zwei Unentschieden nur noch einmal. Ziel sei es natürlich auch, Spieler für den Kader der ersten Mannschaft zu entwickeln. Perspektivisch hat Ralf Rott da etwa die Kantz-Zwillinge Fynn und Jan, Colin Falk, der noch A-Jugend spielen dürfte und mit sieben Treffern bester Torschütze ist, sowie Soufiane Akarkach im Blick.
Trainerjob macht großen Spaß
Mit der Trainertätigkeit bei seinem Heimatverein ist Ralf Rott rundum zufrieden. Ambitionen, noch einmal woanders Trainer zu werden, hat er nicht. „Es macht mir sehr viel Spaß“, meint Rott, der mit dem früheren OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen befreundet ist und es befürwortet, dass die oberen vier Ligen auch während der Pandemie spielen dürfen. Auch als willkommene Abwechslung für alle Fußballinteressierten und Amateurspieler, wenn sie aktuell schon selbst nicht auf dem Platz stehen dürfen.