07.01.2005 Das zweite Jahr in einer Fußball-Klasse ist bekanntlich oftmals das schwerste. Süd-Landesligist SG Bruchköbel ignoriert diese Weisheit in dieser Saison allerdings erfolgreich. In der vergangenen Saison erreichte die SGB als Aufsteiger den dritten Tabellenplatz, nun führt die Mannschaft von Trainer Holger Trimhold nach 18 Spieltagen sogar mit vier Punkten Vorsprung auf Bayern Alzenau die Konkurrenz an. „Die Saison ist bisher sehr zufrieden stellend gelaufen“, freut sich Bruchköbels Sportlicher Leiter Herbert Reuter. Auffällig ist allerdings, dass der Spitzenreiter in dieser Saison genau gegen die Mannschaften Schwierigkeiten hat, wie bereits in der vergangenen Spielzeit (Bad Homburg, Kickers Offenbach, Bad Orb).
Dennoch erwiesen sich die Bruchköbler als konstantestes Team der Liga und führen verdient die Tabelle an. Während der Vorjahresvierte Bayern Alzenau als Zweiter die Erwartungen erfüllt, rangiert mit dem B-Team der Offenbacher Kickers ein echtes Überraschungsteam auf dem dritten Platz, der dem rundum erneuerten OFC vor Saisonbeginn niemand zugetraut hätte. „Einige Experten waren vor Saisonbeginn der Meinung, dass die Mannschaft, die mit wenig Geld zusammengestellt wurde, nicht landesligatauglich sei. Steffen Menze hat aber eine wirklich tolle Truppe geformt“, sagt der für das B-Team verantwortliche Abteilungsleiter Edgar Old. Der Trainer gibt das Lob allerdings artig weiter: „Die Jungs haben auf dem Platz schnell umgesetzt, was ich gefordert habe. Wir haben ein echt gutes Team, das hohes Engagement zeigt.“
Von den vier Aufsteigern spielt der Darmstädter Vertreter FC Alsbach als Siebter die beste Rolle. Aber auch die Mitaufsteiger Hellas Frankfurt (9.), VfR Kesselstadt (10.) und SG Nieder-Roden (11.) haben gute Chancen, die Liga zu erhalten. Ganz im Gegenteil zur SG Ober-Erlenbach, die mit acht Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz rangiert. Auch der FC Young Boys Oberursel wird es schwer haben, die Liga zu erhalten.
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Die beiden Schlusslichter wechselten auch ihren Trainer. Nach dem 0:5 gegen den VfR Kesselstadt am zwölften Spieltag warf Harald Faust im 18. Jahr bei der SG Ober-Erlenbach das Handtuch. Nachfolger ist Michael Deuerling. Am letzten Spieltag des Jahres trennen sich Oberursel und Ober-Erlenbach 1:1, daraufhin beendete Oberursel die Zusammenarbeit mit Trainer Leo Caic. Nachfolger ist Tade Condic (zuletzt Spieler beí der DJK Bad Homburg).
In der Torjägerliste liegen Metin Oymak (VfR Kesselstadt) und Thorsten Nuhn (SG Bruchköbel) gemeinsam mit 15 Treffern an der Spitze. Es folgen Markus Old (DJK/SSG Darmstadt (12), Ersin Kizarmis (Hellas Frankfurt/11, jetzt TSG Wörsdorf), Timm Traser (DJK/SSG Darmstadt/11), und Benjamin Goedecke (Bayern Alzenau/11).
„Wir haben gute Chancen, 2005 erstmals in die Oberliga aufzusteigen. Entscheidend ist, wie wir und unsere Konkurrenten aus der Winterpause kommen“, blick Bruchköbels Herbert Reuter voraus. In den verbleibenden zwölf Punktspielen genießt der Klassenprimus siebenmal Heimrecht. Griesheim und Alzenau gastieren ebenso noch beim der SGB wie der VfR Kesselstadt zum Kreisderby. „Wir haben unsere Kader verstärkt. Auch bei Auswechslungen erleidet unser Spiel keinen Bruch. Das ist möglicherweise unser großer Vorteil“, nennt Reuter abschließend den Grund, warum für die SG Bruchköbel das zweite Jahr in der Landesliga nicht schwerer als das erste ist.