
Rückzug: Kein Männerfußball mehr bei FSV Münster
„Mehr als die Hälfte der Spieler hatte angekündigt, dass sie den Verein verlassen werden“, berichtet Peter Samoschkoff. Da es seit 2013 keine zweite Mannschaft mehr gibt und auch aus der Jugend nichts nach kommt, habe man sich schweren Herzens dazu entschlossen, einen vorläufigen Schlussstrich zu ziehen. In der A-Jugend bildet die FSV zwar eine Spielgemeinschaft mit dem FV Eppertshausen und dem TSV Altheim, stellt hier aber nur einen kleinen Teil der Spieler. „Das ist natürlich enttäuschend, dass wir nun keine Mannschaft mehr melden können“, so Samoschkoff. Bereits im Winter habe sich angedeutet, dass man zur neuen Runde Probleme bekommen könnte, eine Mannschaft zu stellen. Diese Befürchtung hat sich nun bewahrheitet.
Milosevic wird Trainer in Langstadt
Drei oder vier Spieler sollen zum FV Eppertshausen wechseln, Tahmin Naim schließt sich dem SV Münster an, Denis Aslan geht zur DJK/SSG Darmstadt, Stefan Schrickel zum TSV Altheim. Außerdem wechseln vier Akteure zum TSV Langstadt, der erst vergangene Woche seine Mannschaft von der Gruppenliga in jene A-Liga zurück gezogen hatte, der die Münsterer nun nicht mehr angehören werden. In Langstadt hat Münsters scheidender Spielertrainer Drazen Milosevic das Traineramt übernommen. Wie in Münster wird ihm Lukas Kret als Co-Trainer zur Seite stehen. Die Entscheidung, die FSV zu verlassen, sei in der Rückrunde gereift, berichtet Drazen Milosevic: „Mein möglicher Abschied zum Saisonende bei mangelnder sportlicher Perspektive war ganz klar schon im Winter von mir kommuniziert worden und ist keine Überraschung für den Verein. Wir sind in den vergangenen Jahren immer mit einem kleinen Kader in die Runde gestartet. Mit dem fünften Platz in dieser Saison haben wir das Maximum aus den Möglichkeiten des Vereins rausgeholt. Gleichzeitig sehe ich unter den gegebenen Umständen keine Möglichkeit, das Niveau der Mannschaft auf eine nächste Stufe zu bringen.“ Milosevic betont, dass der Wechsel von Torhüter Sanen Smajic, den Brüdern Andrey und Alexander Ferderer sowie Sedat Denktas von Münster nach Langstadt erst dann erfolgt sei, als der Münsterer Rückzug fest stand. In Langstadt will Milosevic einen 16 oder 17 Mann starken Kader zusammen stellen und ist optimistisch, dass das klappt: „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine ordentliche Mannschaft zusammen bekommen.“ Die Langstädter standen vor einer Woche nach dem Rückzug aus der Gruppenliga in die A-Liga ohne Mannschaft da.
FSV konzentriert sich auf Frauenbereich
Bei der FSV Münster ruht der Männerspielbetrieb nun bis auf weiteres. Ob sich irgendwann in Zukunft Spieler finden, die in der D-Liga einen Neuanfang wagen, ist ungewiss. „Wir konzentrieren uns nun voll auf den Frauen- und Mädchenbereich. Da sind wir sehr erfolgreich“, sagt der FSV-Vorsitzende Peter Samoschkoff. Die Frauen sind gerade erst in die Verbandsliga aufgestiegen.