Wolfgang Kern trainiert Langstadt/Babenhausen seit Oktober 2019
Die Spielgemeinschaft zwischen dem TSV Langstadt und Germania Babenhausen hat die Zusammenarbeit mit ihrem Trainer, der im April seinen 60. Geburtstag feiert, um eine weitere Saison verlängert. Wolfgang Kern, der bis 2015 schon einmal mehrere Jahre den TSV Langstadt trainierte, hatte im Oktober 2019 die SG übernommen, nachdem einige Wochen zuvor Spielertrainer Mario Moretti zurückgetreten war. In der Abbruchsaison belegte Langstadt/Babenhausen als Aufsteiger einen starken dritten Platz. In dieser Runde hat das Kern-Team nach acht Spielen erst eine Niederlage kassiert. Tabellenführer VFR Groß-Gerau hat ein Spiel und drei Punkte mehr auf dem Konto.
Vorfreude auf Rückkehr auf die Sportplätze
Die Bilanz stimmt also. Folglich ist es nicht sonderlich überraschend, dass Wolfgang Kern und der Sportliche Leiter Toni Coppolecchia, der sich zuvor mit seinen Vorstandskollegen abgestimmt hatte, kürzlich die weitere Zusammenarbeit fixierten. „Der sportliche Erfolg stimmt, außerdem harmoniert Wolfgang gut mit der Mannschaft“, sagte Toni Coppolecchia. „Ich fühle mich topfit und möchte noch zwei Jahre weitermachen“, so Wolfgang Kern. Zumal der Amateurfußball nun schon zum zweiten Mal für längere Zeit unterbrochen ist und auch bei dem SG-Trainer die Vorfreude auf eine Rückkehr auf die Sportplätze groß ist.
Kocahal wechselt nach Hummetroth
Personell geändert hat sich in der langen Winterpause, dessen Ende immer noch nicht absehbar ist, bei der SG wenig. Einzige Ausnahme: Berk Kocahal wechselte zum SV Hummetroth in die Kreisliga A Odenwald. Für die kommende Spielzeit ist noch kein Neuzugang fix. „Ich bin aber zuversichtlich, dass die Mannschaft zusammenbleibt“, so Wolfgang Kern. Toni Coppolecchia ergänzt: „Ich denke, wir haben die Klasse, in der Gruppenliga mit dieser Mannschaft vorne mitzuspielen. Ob wir auch die Klasse hätten, in der Verbandsliga zu bestehen, da bin ich mir noch nicht ganz so sicher. Da müssten wir uns schon punktuell verstärken.“ Nur zwei Jahre nach dem Gruppenliga-Aufstieg könnte es tatsächlich zum Verbandsliga-Aufstieg kommen. Dafür ist aber Voraussetzung, dass zumindest die Hinrunde komplettiert wird. In der stehen für Langstadt/Babenhausen noch neun Spiele aus. Eine Halbrunde („Das würden wir begrüßen“) wäre für Wolfgang Kern eine sportlich faire Angelegenheit. Alle Mannschaften hätten dann zumindest einmal gegeneinander gespielt. Natürlich halten sich die Spieler individuell fit, unter anderem mit Lauftraining. Wenn das Team auf den Platz zurück darf, ist Wolfgang Kern relativ optimistisch, dass man mit einigem Vorlauf an die bislang gezeigten Leistungen anknüpfen kann. „Da sind wir guter Dinge. Die Mannschaft hat bislang großen Willen gezeigt“, so der Trainer, der hofft, dass die Saison nicht annulliert wird und man womöglich bis in den August hinein auf Punktspiele verzichten muss. „Mir fehlt der Fußball schon. Das geht, glaube ich aber jedem so, der in diesem Bereich tätig ist.“
Hassia: Neustart nicht allzu weit nach hinten verlegen
Beim SC Hassia Dieburg gibt es im zweiten Lockdown ebenfalls keine personellen Veränderungen. Trainer Timo Rödler, der im Sommer zur Hassia zurückgekehrt war und die Mannschaft gemeinsam mit Christian Enders trainiert, hatte ohnehin für zwei Jahre zugesagt. Sportlich macht die Hassia wie bereits in der Abbruchsaison 19/20 schwierige Zeiten durch. Damals profitierte man als 14. vom Verzicht auf Absteiger. Diesmal ist man mit nur einem Sieg aus neun Spielen - am 4. Oktober gab es einen 3:1-Erfolg gegen den FC Fürth - mit drei Punkten und 6:36-Toren Vorletzter. Ein Abbruch ohne Wertung wäre auf den ersten Blick die beste Option für die Hassia - dann würde man den Klassenerhalt erneut am grünen Tisch schaffen. Das will Timo Rödler aber so nicht stehen lassen: „Wir können es sportlich schaffen, so weit sind wir nicht entfernt von den Nichtabstiegsplätzen.“ Rödler plädiert dafür, dass möglichst frühzeitig entschieden wird, bis zu welchem Zeitpunkt das Mannschaftstraining wieder aufgenommen werden muss, um noch eine Halbrunde zu spielen. Vier bis sechs Wochen Teamtraining seien nach so einer langen Pause schon nötig, bevor man wieder um Punkte spielt. Allzu weit nach hinten verlegen könne man den Neustart nicht. Die Hassia-Spieler sind angehalten, sich durch regelmäßiges Lauftraining fit zu halten. Außerdem zieht man in Dieburg in Erwägung, auf dem Sportplatz bald mit dem Einzeltraining zu beginnen. Das ist auch im Lockdown möglich.
Junge Spieler eingebaut
Natürlich hätte man sich in Dieburg den ein oder anderen Sieg mehr gewünscht. „Das war auch drin. So waren wir etwa beim 1:2 gegen Nauheim am ersten Spieltag klar besser“, so Rödler. Dass es mit dem Klassenerhalt eine schwierige Aufgabe werden würde, war dem Trainerteam klar. Im Sommer gab es zahlreiche Veränderungen im Kader. Unter anderem verließ mit Torsten Schnitzer, der als Spielertrainer zum FV Biblis ging, ein zentraler Spieler der vergangenen Jahre den Verein. Unter den Neuzugängen waren sieben ehemalige Spieler von Viktoria Klein-Zimmern, die wie ihr Trainer zur Hassia wechselten, meist aber eine Dieburger Vergangenheit hatten. „Außerdem haben wir haben gesagt, dass wir mehr auf die Jugend bauen wollen. Das haben wir getan“, so Rödler. So war der 19-jährige Laurenz Finkernagel in allen neun Spielen dabei. Pascal Fuhlbrügge (19) bestritt sechs Partien, Nils Braun und Tim Gampe (beide 18) wurden ebenfalls an die erste Mannschaft heran geführt. Weitere Spieler, die kürzlich noch für die Jugend aufliefen, sind für die zweite Mannschaft in der B-Liga aktiv. Es sei der richtige Weg, auf die Jugend zu setzen, so Rödler. „Es wäre schön, wenn wir in der Gruppenliga bleiben würden“, so der Trainer. Ein möglicher Abstieg in die Kreisoberliga wäre zwar ärgerlich, sei aber auch kein Beinbruch.