Seit Samstag ist der Saisonabbruch in den hessischen Amateurligen amtlich. Dieser wurde auf einem virtuellen Verbandstag des Hessischen Fußballverbandes von den Delegierten beschlossen.
Bildergalerie "Saisonfinale": SV Münster - SC Hassia Dieburg
SV Münster: Erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte
In Münster freut man sich über einen Doppelaufstieg, in Eppertshausen ist die Enttäuschung dagegen groß. Beim SV Münster wurde am Samstag nach dem Ende des Verbandstages der Doppelaufstieg - natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln - gefeiert. Die von Naser Selmanaj trainierte erste Mannschaft des SV ist nach dem Saisonabbruch Meister der Gruppenliga. Nach 42 Jahren - so haben es die Vereinsverantwortlichen ausgerechnet - kehrt man in die Verbandsliga Süd zurück. Die von Marcel Hausmann trainierte zweite Mannschaft freut sich als Zweiter der Kreisliga B Dieburg über den direkten Wiederaufstieg in die A-Liga. Der Beschluss des Verbandstages war nach einer Vorstandsempfehlung vor einigen Wochen abzusehen. Trotzdem war die Freude in Münster groß. Schließlich wird 2020 trotz aller pandemiebedingten Einschränkungen als bislang sportlich erfolgreichstes Jahr in die Vereinsgeschichte eingehen. Auch der Tabellenzweite SG Dersim/VFR Rüsselsheim darf aufsteigen.
Mümling-Grumbach KOL-Meister
In der Kreisoberliga Dieburg/Odenwald steigt der FV Mümling-Grumbach als Meister in die Gruppenliga Darmstadt auf. Die SG Mosbach/Radheim darf sich als Meister der Kreisliga A Dieburg erstmals über den Sprung in die Kreisoberliga freuen. Anders sieht es beim FV Eppertshausen aus, dem die Quotientenregel doppelt zu schaffen macht. Diese ist nötig, da die Mannschaften zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs teilweise eine unterschiedliche Anzahl an Spielen absolviert hatten. Eppertshausen stand zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs in der A-Liga Dieburg zwar auf Platz eins, aufgrund der Quotientenregel musste sich der FVE (227,78 Punkte) allerdings Mosbach/Radheim (241,18), die ein Spiel weniger absolviert haben, geschlagen geben. Ähnlich ergeht es Eppertshausen nun auch als Tabellenzweiter und damit als Teilnehmer einer Relegation, die in Zeiten von Corona nicht ausgespielt wird. Auch hier gilt vielmehr die Quotientenregel. Eppertshausen zieht gegenüber dem FC Rimhorn - gegen den Zweiten der A-Liga Odenwald hätten die Eppertshäuser in der Relegation spielen müssen - mit 227,78 zu 247,06 den Kürzeren.
„Mit diesem Ergebnis des Verbandstages haben wir gerechnet, auch wenn wir gehofft hatten, dass doch zu unseren Gunsten entschieden wird“, sagt Sanel Demirovic, Vorstand Sport beim FV Eppertshausen. „Wir haben das Thema bereits unseren Anwälten zur Überprüfung übergegeben und werden uns mit anderen Vereinen, mit denen wir bereits in Kontakt stehen, zusammentun und gegen den Entscheid rechtlich vorgehen. Das ist eine unkorrekte und unsportliche Entscheidung. Wenn es keine anderen Möglichkeiten gäbe, hätten wir uns auch mit der Entscheidung abgefunden, aber so können wir das einfach nicht hinnehmen“, meint Demirovic. Die Erfolgsaussichten eines Einspruchs schätzt man im Lager des FVE zwar nicht sonderlich hoch ein. Man will aber zumindest ein Zeichen setzen, so Demirovic. „Das sind wir auch unseren Spielern schuldig. Am Ende wollen wir sagen, dass wir nichts unversucht gelassen haben.“ Eppertshausen argumentiert, dass der ligenübergreifende Vergleich per Quotientenregel unfair ist und fordert, dass alle Vereine, die einen Relegationsplatz belegen, aufsteigen dürfen.