Man blickte am Mittwochabend in viele überraschte Gesichter, als sich beim Kreispokalspiel zwischen dem SV Münster und Germania Ober-Roden herumsprach, dass Münsters Trainer Kurosh Heidari zurückgetreten ist. Am Dienstagabend hatte Heidari, der seit Beginn der vergangenen Saison den Gruppenligisten trainierte, die Vereinsverantwortlichen über seine Entscheidung informiert. Vor dem Pokalspiel verabschiedete er sich in der Kabine von den Spielern.
Unruhe in der Mannschaft
„Nach Differenzen mit der Mannschaft beendet Kurosh Heidari seine Trainertätigkeit mit sofortiger Wirkung“, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Vereins. „Es gab zwei, drei erfahrene Spieler, die immer wieder Unruhe in die Mannschaft gebracht haben“, wird Kurosh Heidari auf Nachfrage etwas deutlicher. Der Konflikt habe schon seit einiger Zeit geschwelt. Nun sei es nicht mehr weiter gegangen. „Igendwann ist Schlus. Ich wollte mich auf Fußball konzentrieren, war aber von dieser Unruhe total genervt. Auch wenn ich insgesamt gerne für den SV gearbeitet habe.“
Ergebnisse haben gestimmt
Der Rücktritt kommt auch deshalb überraschend, weil die Ergebnisse unter Kurosh Heidari gestimmt haben. Der frühere Stürmer war mit den Münsterern als Aufsteiger in der vergangenen Saison respektabler Neunter geworden, er hatte das Saisonziel Klassenerhalt mit seiner Mannschaft schon weit vor Saisonende erreicht. Auch in dieser Runde ist Münster mit sieben Punkten aus fünf Spielen im Soll, zuletzt gab es nach guter Leistung einen 4:1-Sieg gegen Geinsheim.
Sahitolli kein Trainerkandidat
Bei der 1:3-Niederlage im Pokal gegen Germania Ober-Roden fungierte Marcel Hausmann vom Spielausschuss als Interimstrainer. „Wir werden versuchen, schnellstmöglich einen neuen Trainer zu präsentieren. Allerdings werden wir nicht in Panik verfallen oder uns unter Druck setzen lassen“, sagte Diether Huther, Vorstand Sport beim SV. Es sehe so aus, dass Marcel Hausmann die Mannschaft auch am Sonntag im Auswärtsspiel bei der TSG Messel trainieren wird, meinte SV-Sprecher Joachim Boucher gestern. Zwar sei der Verein schon mit Nachfolgekandidaten im Gespräch, das könne aber noch etwas dauern. Arian Sahitolli, der früher in Sickenhofen und Nieder-Klingen als Spielertrainer arbeitete und zu dieser Saison als Spieler nach Münster wechselte, wird nicht Trainer. Er habe dem Verein bereits vor der Saison klar gesagt, dass er nur Spieler sein will. Das respektiere man, so Joachim Boucher.
